„Na, 'n bißchen wenig Sex?“, sagte der Therapeut, als ich verschüchtert und verklemmt vor ihm auf einem Sitzkissen saß. Es war 1990, und es war sein erster Satz. Ich war in einer ‚'christlichen‘ Ehe, von Anfang an verkorkst. Es saß. Woher wusste der Mann das?
In diesem Anfangsmoment steckt einiges, das für mich heute wesentlich ist und was mich heute als Mensch und Paarcoach ausmacht: Eine unverblümte Direktheit, viel Empathie, Humor, ein genaues, unverstelltes ‚Hinsehen‘, die freundliche Provokation, ein ‚auf den Punkt kommen‘, kein ‚Drumherum‘, eine gute Intuition, ‚was eigentlich los ist‘.
Nach eine Phase wilder, spannender Gruppentherapie in den 90er Jahren mit vielen AHA-Momenten ging es mir wieder besser. Ich wagte eine Affäre – WOW, SO also ist es, sich wieder als MANN zu fühlen! Dann kam die Trennung, und auch das war eine wichtige Erfahrung.
Ich war voller Neugier: Wie geht Beratung? Bald war eine 2-jährige Beraterausbildung für die Ehrenamtlichen der Beratungsstelle in Hamburg dran. Ich leistete meine Dienste.
Es war wie ein ‚ja genau, das ist es!‘ für mich. Wollte es noch genauer wissen: Eine 2½-jährige Ausbildung mit Abschluss zum Dipl. Ehe- und Familienberater folgte. Beruflich ging es dann doch auf anderen Wegen weiter, fast 30 erfolgreiche Jahre als Businnesscoach, Organisationsentwickler und Wirtschaftsmediator folgten.
Aber da war immer wieder mal diese leise Stimme in mir, die mir sagte, beginne irgendwann mit Paaren zu arbeiten …
Privat blieb ich dran an den Themen rund um Erotik, Körperlichkeit, Berührung, Beziehungsmodelle, Bindungsstile, Kommunikation, Konflikte, Emotionen. Ich wollte wissen, was es heißt, ein Mann, eine Frau zu sein. Und wie Beziehungen funktionieren. In mehreren Jahrestrainings in der ‚Schule des Seins‘ (früher: ‚The Art of Being, Deutschland‘) zu der tantrischen Dimension des Lebens mit mir selbst und anderen entstand viel Erfahrung, Heilung und Know-how. Es war wohltuend für mich, dass man über all diese Themen tabulos reden darf, dass berühren können eine Kunst ist und dass Präsenz und echte Anwesenheit die Voraussetzung für gute Beziehungen ist!
Vielfältige, teils schwierige, teils auch sehr schöne Erfahrungen in zwei langjährigen Beziehungen folgten. Eine wundervolle Tochter entstand 1994, über die ich jeden Tag einfach nur glücklich bin.
Seitdem ich in die Fortbildung ‚NI Neurosystemische Integration / traumasensibles Coaching‘ bei Verena König einstieg, klopfte immer stärker das Thema ‚Paarcoaching‘ an meine innere Herzenstür: Ja! Ich will mit Paaren arbeiten! Mir wurde bewusst, wie die endlosen Konflikte und Streitereien (auch die in meinen eigenen Beziehungen) ganz überwiegend traumatische Hintergründe haben und sich in traumakompensatorischen Haltungen, Überzeugungen und Handlungen ausdrücken, die damals überlebensnotwendig waren, heute aber oft schmerzhaft und zerstörerisch dysfunktional sind. Es entstand neues Wissen, ganz leicht und mit viel an neurobiologischem und traumatologischem Wissen ganz sanft viele gute Veränderungen zu gestalten.
So ging mein Entwicklungsweg vom Klienten einer Beratungsstelle mit großen eigenen Themen über viele Jahre der eigenen Reifung und fachlichen Ausbildung hin zum traumasensiblen Paarcoach.
Ich bin mit hoher Energie und maximalem Engagement für Dich da. Mit großem Wohlwollen für Euch beide, so, wie Ihr geworden seid, mit Euren wunderschönen Qualitäten wie Euren tiefsten Verletzungen, mit Eurer Liebe und mit Eurem Hass, mit Eurem Frust, Eurer Wut und Eurer Entmutigung. Es gibt nichts, worüber Ihr beide nicht mit mir sprechen könntet egal, wie brandgefährlich es Euch erscheint. Ich weiß, wie sich Zweifel anfühlen. Ich kann all dem standhalten. Ich bilde den sicheren Rahmen für Euren Klärungsprozess und gehe gemeinsam mit Euch neue Wege, finde neue Lösungen, ermutige zu neuem Ver- halten.
Seetang & Holz im Findorff-Magazin
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